Am 13. März 2010 gegen Mittag luden 5 junge AnimationsfilmregisseurInnen zur Team-Premiere ihrer neuesten Produktionen in den Delphi Filmpalast ein. Das schöne an den Team-Premieren ist, dass nicht „nur“ die Filme gezeigt werden, sondern die FilmemacherInnen auch manchmal etwas zu ihren Filmen erzählen und auch ihre MitarbeiterInnen und HelferInnen auf die Bühne holen. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und die Berliner „Animationsfilm-Prominenz“ füllte das Kino bis auf die vorderen Reihen. Danach gab es noch Gespräche und Umtrunk im zum Kino gehörenden „Quasimodo“. Aufgrund meiner ungeduldigen Kinder wollte ich diesmal allerdings nicht daran teilnehmen obwohl es immer wieder eine schöne Gelegenheit ist, mit den Leuten aus der Branche zu quatschen, die man selten und eben nur auf diesen Veranstaltungen trifft. Insgesamt war die Premiere eine prima Veranstaltung. Anbei ein paar Fotos und ein paar Infos zu den gezeigten Filmen.
„Barfly“ von Nadja Klews
Nachdem Izabela Plucinska als Moderatorin die Gäste begrüßt hat, eröffnete Nadja Klews die Veranstaltung mit ihrem HFF-Abschlußfilm „Barfly“. Der stereoskopische 3D-Computeranimationsfilm erzählt das verhältnis einer Fliege, die zuweilen gegen ihren Willen von einer magischen Flüssigkeit angezogen wird. Der durchgestylte Film kommt ohne Hintergründe aus und experimentiert sehr schön mit den Animationsmöglichkeiten seines Protagonisten. Sehr humorvoll erfährt man von den widersprüchlichen Empfindungen in einer Drogenabhängigkeit.
Nadja Klews hat ihre schriftliche Dilomarbeit dem stereoskopischen Animationsfilm gewidmet. Das 66-seitige PDF kann online gelesen werden:
http://opus.kobv.de/hff/volltexte/2010/89/pdf/KlewsDipl.pdf
Nadja Klews ist ein „Talking Animal“
http://www.talking-animals.de
„Die Nachtigall und die Rose“ von Larisa Lauber
Der tragische als Legetrick (CutOut Animation) animierte Film illustriert mit sehr schönen Zeichnungen das gleichnamige Märchen von Oscar Wilde. Ein Student sucht verzweifelt eine rote Rose mit der er hofft, die Liebe eines Mädchens zu gewinnen. Eine Nachtigall will ihm dabei helfen und tauscht ihr Leben gegen eine rote Rose. Doch ihr Opfer war umsonst.
Larisa Lauber betreibt einen Blog mit Filmstills und vielen weiteren Zeichnungen und Skizzen
http://larisalauber.blogspot.com/
„Fileas Frog“ von Susanne Seidel
Der Zeichentrickfilm ist ein Pilot zu einer Trickfilm-Serie von Susanne Seidel in der es um die gefährlichen Abenteuer einer Froschfamilie geht. Die Serie basiert auf dem erfolgreichen Kurzfilm „Pantoffelhelden“. Der 5 minütige Pilot begleitet Fileas Frogs Familie auf einer Flußfahrt. Sie nehmen einen Frosch als Anhalter mit, der sich schnell als gemeiner Betrüger heraus stellt. In dem sehr schnell erzählten Film haben mir die frechen Kaulquappen am besten gefallen.
Susanne Seidel betreibt einen Blog mit allerlei Infos über ihr künstlerisches Schaffen
http://frogfilm.blogspot.com/
„Josette und ihr Papa“ von Izabela Plucinska
Der Knetfigurenfilm basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Eugène Ionesco. Auf liebevolle und optisch sehr überzeugende Weise wird die Beziehung eines kleinen Mädchens zu ihrem Vater anhand einer morgendlichen Alltagssituation erzählt. Dem Film gelingt es sehr gut, in die magische Wahrnehmung eines kleinen Kindes zu entführen, in der es völlig normal ist, dass sich der Vater in einer Blumenvase oder im Ofen verstecken könnte.
Izabela Plucinskas leider schon etwas ältere Webseite
http://www.izaplucinska.com/
„Apollo“ von Felix Gönnert
Der 3D computergenerierte Animationsfilm erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen, der den Verführungen einer Geschäftsauslage unterliegt und eine Spielzeugrakete klaut. Mit dieser erlebt er ein gefährliches Abenteuer, dass seine bisherigen Erfahrungen mit der Realität in Frage stellt. Der humorvolle und sehr spannende Film bietet eine anspruchsvolle Interpretationsfläche und funktioniert auch nach mehrmaligem Genuß bestens.
Felix Gönnert betrteibt eine Webseite mit umfangreichen Informationen, Bildern und Trailern zu seinen Filmen
http://www.animaflix.de/
Fotos von der Animationsfilm Premiere im Delphi